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In den Weiten der Wüste

Rasend schnell fliegt die Zeit vorbei. Nachdem wir anfangs kaum wussten, wie wir vier Wochen füllen sollen, kommen wir langsam in Zeitnot, so viel wollen wir noch sehen. Zwischendrin finden wir trotzdem immer noch die ein oder andere freie Minute, um euch auf dem Laufenden zu halten.

Unser nächstes Ziel ist die Badain Jaran Wüste im Westen der Inneren Mongolei. Die Tagesetappe bis dahin ist etwa 700km lang und führt mitten durch die karge Wüste. Im Internet hatten wir vorher verschiedene Erfahrungsberichte gelesen, dass Ausländer bestimmte Gebiete wohl gar nicht befahren dürfen oder bestimmte Genehmigungen benötigen, deren Ausstellung bis zu fünf Werktage dauert. Ob wir also überhaupt an unser Ziel kommen, wissen wir nicht, und auch vor Ort können wir nichts Verlässliches dazu herausfinden. Daher fahren wir einfach mal los.

Kurze Besprechung wo es lang gehen soll

Kurze Besprechung wo es lang gehen soll

Unterwegs wollen wir nach dem Weg fragen, und finden in einer kleineren Stadt neben einem Busterminal auch eine Reihe Taxifahrer, die sehr gewillt sind, uns zu helfen. Nachdem uns am Anfang nur ein oder zwei Männer die Route erklären wollen, wird die Gruppe irgendwann immer größer und alle reden durcheinander. Nach einer guten halben Stunde sind wir zwar nicht unbedingt schlauer, aber um eine ganze Palette Visitenkarten reicher.

So machen wir uns alleine auf den Weg durch die einsame Landschaft, und werden auf der mehrstündigen Fahrt mit quer über die Straße laufenden Kamelen, Pferden und Ziegen verwöhnt. Nach einiger Zeit merken wir, dass wir auf eine riesige Gewitterfront zufahren, und ehe wir uns versehen sind wir mittendrin in einem heftigen Gewitter. Bereits Minuten später klart der Himmel wieder komplett auf und lässt uns das Zucken der Blitze nur noch im Rückspiegel erahnen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel!

Wetterumschwung mitten in der Wüste

Wetterumschwung mitten in der Wüste

Ein Horde wilder Kamele

Ein Horde wilder Kamele

In Alxa Youqi, dem Startort der geplanten Sandwüstentour, müssen wir unseren hart benötigten Schlaf für zwei Stunden unterbrechen, um den mühsamen Sieg Deutschlands gegen Algerien zu sehen. Vier Personen sind in der Lage, zwei Wecker komplett zu überhören, und wir verpassen die ersten 35 Spielminuten. Und auch so muss man zugeben, dass Fußball gucken mitten in der Nacht einfach keinen Spaß macht.

Nach weiteren vier Stunden Schlaf versuchen wir im Hotel unsere Tour zu organisieren. Um die sprachlichen Kommunikationsprobleme zu überwinden, wird einfach schnell ein englisch sprechender Gast dazu geholt, der freundlich für uns übersetzt. Nach langer Diskussion einigen wir uns auf eine Tour für die nächsten beiden Tage und wagen am gleichen Tag bereits einen kleinen Abstecher in die Sandwüste Badain Jaran, die für ihre zahlreichen Oasen bekannt ist.

Nach dem Abendessen werden wir im Hotel von vier Polizisten überrascht, die auf einmal in unseren Zimmern stehen. Uns rutscht kurz das Herz in die Hose, aber offenbar handelt es sich nur um eine Routinekontrolle. Ausländer sind wohl so selten in der Stadt, dass auch die Polizei sich diese mal kurz ansehen wollte.

Auf dem Gipfel der höchsten Sanddüne der Welt

Auf dem Gipfel der höchsten Sanddüne der Welt

Am nächsten Morgen sind wir bereits um 7 Uhr auf dem Weg und treffen unseren Fahrer samt Jeep, die uns die nächsten eineinhalb Tage kutschieren. Wir bewundern die zahlreichen grünen Oasen in der malerischen Sandwüstenlandschaft und kommen an unsere körperlichen Grenzen, als wir in der Nachmittagshitze die höchste Düne weit und breit erklimmen.

Sonnenaufgang um 6 Uhr

Abschlussfoto mit unserem Fahrer

Abschlussfoto mit unserem Fahrer

Die Nacht verbringen wir ebenfalls in der Wüste, in einem Dorf aus mongolischen Zelten, dass sicherlich eine dreistellige Anzahl an Touristen pro Nacht aufnehmen kann, aber wir sind die einzigen Gäste. Wieder ist es für uns eine kurze Nacht, denn der Sonnenaufgang am nächsten Tag steht auf dem Programm. Ein ausgiebiges Wüstenfrühstück später sind wir am späten Vormittag schon wieder auf der Straße unterwegs. Wir verlassen endgültig die Innere Mongolei und reisen in die Provinz Gansu.

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