350-018 646-206 a00-240 220-802 640-554 70-466 mb7-702 70-417 74-335 c2090-303 Ein Anfang ist gemacht • Fahrtendrang

Ein Anfang ist gemacht

Wer in China Auto fahren möchte, benötigt dafür einen Chinesischen Führerschein. Keinen EU-Führerschein, keinen Internationaler Führerschein, es muss ausdrücklich das Chinesische Dokument sein. Eigentümer eines ausländischen Führerscheins genießen allerdings den Vorteil, dass sie keine praktische Prüfung mehr ablegen müssen, sondern lediglich einen Medizin-Check sowie eine Theorieprüfung bestehen müssen.

fuehrerscheinErste Anlaufstelle war für uns das Krankenhaus, in dem man den Sehtest machen kann. Vorher mussten wir allerdings ein Formular ausfüllen (auf chinesisch – dank freundlicher Hilfe aber kein Problem), das bereits die erste kleine Hürde für uns beinhaltete. Ganz naiv und unbedacht füllten wir das Dokument nämlich mit blauem Kugelschreiber aus, wo uns doch bekannt sein sollte, das in China grundsätzlich nur schwarzer Kugelschreiber akzeptiert wird. Nun gut, Foto abreißen, Foto auf ein neues Blatt kleben, und auf ein Neues. Der Sehtest an sich war keine Schwierigkeit, selbst als Fabian beim Erkennen von in je einer Richtung geöffneter “E”s in der letzten Zeile nur in die falsche Richtung zeigte, wurde mit einem Lächeln alles unterschrieben.

Nächste Station war die örtliche Polizeistelle, bei denen wir unser “residence permit” (eine Art Meldebestätigung) mit einem bestimmten Stempel verfeinern lassen mussten. Nachdem wir unser Anliegen auf chinesisch nur sehr unvollständig hatten erklären können, half schließlich ein Foto des besagten Stempels weiter und unser Wunsch wurde erfüllt.

dl_questionDie Anmeldung zur Führerscheinprüfung erfolgte in der Beijing Motor Vehicle Administration – und die liegt natürlich genau am anderen Ende der Stadt. Nach einer einstündigen Taxi- bzw. knapp zweistündigen Subwayanreise prüfte dort der zuständige Bearbeiter zunächst unsere Dokumente, um dann festzustellen, dass auf Thomas’ Gesundheitszeugnis dreimal ein Haken vergessen wurde. Nachdem die einzige englischsprechende Mitarbeiterin uns sehr freundlich das Problem erklärt hatte und der “Entdecker” des ganzen darauf hinwies, dass wir nun zunächst zurück zum Krankenhaus müssten, ehe wir mit den drei Haken dann uns erneut an ihn wenden können, gab uns besagte Mitarbeiterin den Tipp, das Gebäude für 15 Minuten zu verlassen, um dann mit selbst gemachten Haken es erneut zu versuchen. Das klappte natürlich, bei der Entgegennahme der Dokumente gab es nun auf einmal kein Problem mehr. Chinesische Bürokratie vom Feinsten: solange ich für Sachen nicht verantwortlich bin und die Konsequenzen nicht tragen muss, ist mir der Hintergrund ziemlich egal.

Eine Woche später stand mit der Theorieprüfung das letzte Hindernis auf dem Weg zum Führerschein vor uns. Am PC muss man mindestens 90 von 100 Fragen (auf englisch und multiple choice) richtig beantworten. Die Fragen waren teilweise ziemlich dürftig übersetzt, und abgesehen von etlichen offensichtlichen Lösungen (“Was machen Sie, wenn Kinder auf die Straße laufen? A: Bremsen B: Beschleunigen C: Hupen : Weiterfahren”) musste man einige Fragen stur auswendig lernen. Dank umfassender Vorbereitung waren wir jedoch in der Lage, auch diesen letzten Stein aus dem Weg zu räumen. Gesamtkosten für die Führerschein (ohne Fahrtkosten): ca. 12€.

logoDie Basis war gelegt, jetzt konnten wir uns um einen fahrbaren Untersatz kümmern. Als bekanntestes Mietwagenportal (Mietwagen?! Wieso, weshalb, warum? Dazu später mehr.) gilt in China zuche. Dort wurden wir schließlich auch fündig.

Unsere Wahl fiel schließlich auf einen Hyundai Elantra, übrigens das Standard-Modell für Taxis in Peking. Ein gutes Zeichen, die Karre läuft offenbar ziemlich zuverlässig. Da wir das Auto in Chengdu im Süden Chinas zurückgeben möchten, kam im letzten Buchungsschritt noch eine horrende Buchungsgebühr hinzu, aber wir hatten keine andere Wahl. Bei der Bezahlung wartete die nächste Hürde auf uns: die Transkation konnte nur von einem chinesischen Konto ausgeführt werden. Glücklicherweise hatte Thomas bei seinem Bank of China Account die Online Funktionen bereits eingerichtet, so dass wir nun nur noch die dicken Geldbatzen von unseren deutschen Konten abheben und auf unser chinesisches Konto direkt wieder einzahlen mussten. Wenige Minuten später hatten wir die Buchungsbestätigung vor uns, der erste Schritt der Reise war fix!

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Ein Kommentar zu Ein Anfang ist gemacht

  • Rückblick: Autofahren in China • Fahrtendrang  sagt:

    […] werden nicht anerkannt. Wie wir den gemacht haben, steht ja schon in unserem zweiten Blog [Link]. Die Hupe wird für die gesamte Kommunikation im Straßenverkehr genutzt – und es gibt einiges […]

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