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Tour durch Tibet

Mal wieder richtiger Reisestress, wir kommen mit dem Bloggen kaum hinterher. Während wir uns in indischer Hitze am Ganges ausruhen, gehen wir gedanklich noch einmal zurück nach Tibet und berichten.

Die nächsten beiden Tage sind wir mit dem Auto unterwegs. Wir fahren in einem großräumigen Van, in dem genug Platz für uns und unser Gepäck sowie Guide und Fahrer ist. Während der Fahrt hören wir murmeln Fahrer und Guide immer wieder buddhistische Mantras vor sich hin, unterbrochen nur von der ein oder anderen tibetischen Musik-CD. Unser erstes Ziel ist der Yumbulagang Palast, die älteste Festung Tibets. Sie wurde während der Kulturrevolution schwer zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Wir schlagen die zahlreichen Angebote für einen Aufstieg per Pferd oder Kamel (!) aus und erklimmen zu Fuß den ziemlich steilen Pfad nach oben. Dort angekommen, wird man mit einem kleinen aber feinen Tempel und einem ordentlichen Ausblick belohnt. Außerdem – so werden wir feststellen – bietet das Gebäude hervorragenden Schutz bei plötzlichen Regenschauern.

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Weiter geht es, unser Quartier für die Nacht liegt in Samye. Auf dem Weg dorthin umringt uns, wie schon auf der Zugfahrt, atemberaubende Landschaft. Immer wieder sind auf der Strecke auch Checkpoints, an denen unsere travel permits und Reisepässe vorgelegt werden müssen. Richtig frei kann man sich dann doch nicht fortbewegen. Beim Mittagessen erleben wir erneut den Konflikt zwischen Han-Chinesen und Tibetern, als ein Streit über eine Lappalie binnen Sekunden zu schweren Beleidigungen und Handgreiflichkeiten führt.

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In Samye angekommen sprinten wir noch schnell durch das Kloster, den wir erreichen den Ort erst kurz vor Ende der Öffnungszeit und haben am nächsten Tag noch so viel Programm, dass wir den Besuch auch nicht verschieben können. Nach dem Abendessen wagen wir noch die (Teil-) Besteigung eines kleinen an die Stadt grenzenden Berges, erst über ordentliche Treppen und den letzten Teil über Stock und Stein. Als wir oben ankommen, ist es schon fast dunkel, so dass wir das erleuchtete Kloster gut erkennen können. Über uns ist wolkenloser Himmel mit schier unendlich vielen Sternen, und sogar Sternschnuppen sehen wir an diesem Abend. Ein absolut friedlicher Ort, der so gar nicht zu den politischen Spannungen in der Region passen will.

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Schon um 6:15 Uhr klingelt am nächsten Tag der Wecker, denn wir wollen noch möglichst viel sehen und Fortbewegung in Tibet dauert seine Zeit. Am späten Vormittag erreichen wir den Yamdrok See, einer der bekannten großen Seen mit kristallblauem Wasser und umliegenden Bergen. An der Stelle, an der wir halten, treffen wir auf Unmengen von chinesischen Touristen, für die entsprechende Angebote geschaffen wurden, wie beispielsweise das Fotografieren mit Yaks, Hunden oder Ziegen. Wir können nicht anders und gönnen uns diesen Spaß auch.

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Den Abschluss der Tour bildet ein Besuch im Felsenkloster Drak Yerpa. Über endlose Serpentinen und noch mehr Treppenstufen müssen wir uns kämpfen, aber sind dann endlich auf 5.000m Höhe angelangt. In vielen kleinen Höhlen sind Buddha-Figuren aufgestellt, und natürlich stecken in allen Ritzen wieder Geldscheine. Der Blick ist wieder einmal richtig schön, aber daran haben wir uns langsam schon gewöhnt. Ein Abschiedsfoto später ist unsere Tour auch schon vorbei.

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Am nächsten Morgen heißt es wieder mal Abschied von Maren nehmen, und diesmal endgültig, also zumindest bis Deutschland. Wir wollen zum Flughafen, aber ein zu später Guide und ein platter Reifen am Auto bringen uns ganz schön ins Schwitzen. Den Flughafen erreichen wir gerade noch rechtzeitig, um festzustellen, dass unser Flug verspätet ist. Die Abflugzeit wird immer weiter nach hinten verschoben, und am Ende landen wir fünf Stunden später als erwartet in Chengdu. Dort holen wir mit dem Taxi noch unser restliches Gepäck ab (der Taxifahrer weiß gar nicht wie ihm geschieht, als plötzlich sein kleines Auto mit drei Weißen und Unmengen an Gepäck gefüllt ist), und erreichen spät abends unser Hostel. Noch zwei Tage China, der Countdown läuft.

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